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Filmvorführung und Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Digitalisierung – was nun?»

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Bild: Dr. Mahnaz Parian-Scherb

Am 25. Januar 2023 fand die zweite Ausgabe der von uptownBasel und dem interdisziplinären Forschungsnetzwerk Responsible Digital Society (RDS) der Universität Basel ausgerichteten Veranstaltungsreihe «Digitalisierung – und was nun?» statt. Die Filmvorführung mit anschliessender Podiumsdiskussion stand diesmal im Zeichen der Frage der Nachhaltigkeit moderner Informations- und Kommunikationstechnologien.

Etwa 50 Gäste aus Politik, Forschung, Bildung und Wirtschaft folgten der Einladung zur exklusiven Filmvorführung zum Thema «Die verborgene Seite der Digitalisierung – wie viel Energie benötigen wir für unsere Informations- und Kommunikationstechnologien?». Auf die Begrüssung der Gäste durch Baschi Dürr (CEO der uptownBasel Group) folgte die Ausstrahlung der Dokumentation «Stromfresser Internet. Die Schattenseiten der Digitalisierung», eine Produktion des Zweiten Deutschen Rundfunks (ZDF) für das Format planet e.

Die anschliessende Podiumsdiskussion wurde von Urs Gredig (Schweizer Radio und Fernsehen) moderiert. Im Zentrum der Diskussion stand der Energiebedarf der voranschreitenden Digitalisierung und die Frage, wie sich dieser Prozess möglichst nachhaltig gestalten lässt. Es diskutierten Kim Maike Berrendorf (Sustainability Manager der Baloise Gruppe), Freddy Bürkli (Head of New Business & Head Unit Cybersecurity bei Axians Schweiz) und Prof. Dr. Florina Ciorba (Professorin für High Performance Computing am Departement Mathematik und Informatik der Universität Basel).

Unter reger Beteiligung des Publikums widmete sich das Panel vielen Aspekten der Debatte. Einigkeit herrschte bei der Annahme, dass die Digitalisierung nicht zurückgenommen werden wird und dies auch nicht das Ziel sein kann: «Noch nie in der Geschichte hat der Mensch sich freiwillig seiner Errungenschaften beschnitten und wir dürfen davon ausgehen, dass dies auch hier nicht der Fall sein wird» so Kim Maike Berrendorf. Digitalisierung «is here to stay» pflichtet Florina Ciorba bei. Gleichwohl müsse die Sinnhaftigkeit der Nutzung im Hinblick auf endliche Ressourcen in den Blick genommen werden. Sowohl private wie auch kommerzielle und industrielle Verbraucher sollten sich immer die Frage stellen «ist das nötig, ist das effizient?» wie es auch Freddy Bürkli – beruflich und privat – tut. Hier sei allerdings mehr Transparenz notwendig. «Labels wie wir sie im Bereich der Lebensmittel haben, wären denkbar. So können auch private Haushalte umweltverträglichere Entscheidungen treffen» findet er. Letztlich könnten die Probleme auch Teil der Lösung sein. Die Abwärme der für den digitalen Wandel benötigten Datencenter wird vielerorts zum Beispiel bereits für die lokale Wärmeversorgung genutzt. Eine Massnahme, die auch uptownBasel ergriffen hat: Das Areal wird 2023 an das Basellandschaftliche Fernwärmenetz angeschlossen. Zudem werden sowohl Datencenter als auch Endgeräte immer effizienter und klimafreundlicher. Das helfe zwar, aber führe auch dazu, dass immer mehr Menschen digitale Geräte und Services nutzen. «Um evidenzbasiert sagen zu können, wo wir für die Lösung des Problems am besten ansetzen können, brauchen wir – you guessed it – mehr Daten» resümiert Florina Ciorba.

Im Anschluss hatten alle Anwesenden die Möglichkeit, Fragen und Gedanken im persönlichen Gespräch wieder aufzugreifen und zu vertiefen.